Das religiöse Zentrum der Juden ist die Synagoge. Dabei darf man sich auf dem Lande keinesfalls immer ein prachtvolles Kirchengebäude vorstellen, sondern häufig nur ein normales Haus. Bis 1821 hielt die kleine Synagogengemeinde in Bösingfeld ihre Gottesdienste nur in einem Raum in der Wohnung eines Glaubensbruders ab. Über die primitiven Umstände, unter denen der Gottesdienst stattfand, gibt ein Schreiben an das Amt Sternberg vom 5. Mai 1821 Auskunft. Darin heißt es:
"Die aus bestehende Judenschaft hat seit geraumen Jahren den Gottesdienst in der Wohnung des Schutzjuden auf einer für 8 Reichstaler gemieteten sehr engen Kammer gehalten. Der alte Betraum ist ." Infotext suchen
Im gleichen Jahr hat die Synagogengemeinde deshalb die sogenannte " Nr. ", ein Grundstück mit Gebäude an der heutigen Südstraße gekauft. In dem Gebäude sollte eine neue eingerichtet werden. Infotext suchen
Das Gebäude auf dem Grundstück wurde mehr als 60 Jahre als Synagoge genutzt, dann war es auch stark renovierungsbedürftig. Da die Synagogengemeinde offenbar nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügte, stellte sie am 18. November 1885 bei der Regierung in einen Antrag, um eine in Höhe von bis Mk aufnehmen zu dürfen. Infotext suchen
Ob diese Renovierungsarbeiten noch durchgeführt wurden ist nicht bekannt. Es hätte sich jedenfalls kaum gelohnt, denn im Herbst 1901 das Gebäude .Infotext suchen
An gleicher Stelle wurde eine neue Synagoge errichtet, die am eingeweiht wurde. Neben dem Festgottesdienst fand auch eine Feier im Restaurant (Aug. ) mit Festessen, , und statt. Einladung zur Feier suchen
In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde auch die Synagoge in Bösingfeld das Ziel von Ausschreitungen. Ein Augenzeugin berichtet:
„Ich hörte in dieser Nacht wie die der Synagoge zerstört wurden und sah einen , der sich Eingang in die Synagoge verschaffte. Sämtliches und wurden von diesen SA-Leuten auf die Straße geschafft, dort mit oder begossen und dann angesteckt und verbrannt. Auf dieses Weise wurde sämtliches Inventar der Synagoge und auch eines in der Synagoge vernichtet. Als ich am anderen Morgen durch die zertrümmerten Fenster in die Synagoge sah, bemerkte ich, dass von dem früheren Inventar nichts mehr vorhanden war. Die Synagoge .“ Augenzeugenbericht
In diesem Zustand der Verwüstung wurde das Synagogengebäude 3 Monate später im Zuge der Arisierung an den Bösingfelder Kaufmann verkauft. Das Gebäude wurde renoviert und umgebaut und danach als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Infotext
Hier seht ihr einige Fotos aus der Zeit nach dem Umbau
Auf dem ersten Bild kann man noch deutlich einen Teil des großen erkennen.
Der obere Teil wurde zugemauert, da man offenbar in den Andachtsraum eine Zwischendecke eingezogen hatte. Man kann erkennen, dass der kleine auf dem Dach auch nicht mehr erhalten geblieben ist.
Rechts seht ihre eine Ansicht von der Südstraße aus. Dieses Bild stammt aus den 50er Jahren.
1988 wurde der gesamte hier sichtbare Gebäudekomplex abgerissen. Die ehemalige Synagoge ist mit einem Pfeil gekennzeichnet. Das Grundstück hatte inzwischen die Besitzer gewechselt und an gleicher Stelle entstand ein neues Wohn- und Geschäftshaus.
An der Rückseite des Gebäudes am Südhagenweg wurde am eine Gedenkstätte für die ehemaligen jüdischen Einwohner des Extertals eingeweiht. Die Inschrift des Gedenksteins lautet:
"Wir vergessen nicht das Schicksal unserer jüdischen Mitbürger im Extertal, die in unserer Mitte Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Ihr Schicksal ist uns Mahnung, einzutreten für eine .